500 Wörter zum Thema: Hitzefrei!

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500 Wörter zum Thema: Hitzefrei!

Dieser Text enthält eine Erklärung dafür, warum wir keine Gruppenstunden und auch keine Einzeltrainings während dieser Hundstage anbieten. Warum wir unsere Hunde schützen müssen. Und ein Appell an alle Hundehalter und Hundeschulen Rücksicht zu nehmen.

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Der Deutsche Wetterdienst schreibt:
Die seit dem vergangenen Donnerstag unser Wetter dominierende Großwetterlage „Hoch Fennoskandien“ führte zu einer Fortdauer der Dürre und brachte am gestrigen 31. Juli den bislang heißesten Tag des Jahres 2018…
…und bringt eine Hitzewarnung raus. Es ist für uns kein schöner Sommer mehr. Die Bäume färben ihre Blätter schon herbstlich, der Rhein hat Niedrigwasser, im Büro kleben die Unterarme am Schreibtisch fest und selbst die Nächte sind zu warm für einen erholsamen Schlaf.

Auch unsere 5 Hunde leiden unter der Hitze. Am liebsten liegen sie im kühlen Keller und schlafen noch mehr als sonst. Erst am Abend werden sie wieder munter und springen kurz durch den Garten, nur um sich schnell wieder hin zu legen. Kunden habe uns sogar berichtet, dass ihre Hunde in den Futterstreik gehen oder Hitze-Durchfall bekommen.

Aber warum sind unsere Hunde eigentlich so hitzeempfindlich? Warum ist körperliche Belastung so gefährlich? Warum sagen wir all unsere Kurse ab und schreiben stattdessen 500 Wörter?

• Wir Menschen schwitzen über unsere gesamte Körperoberfläche. Durch das Verdunsten der Flüssigkeit auf unserer Haut, entsteht ein Kühlungseffekt. Hunde können ihre Körpertemperatur hingegen nur über ihre Schleimhäute durch Hecheln regulieren. Dementsprechend sind diese hohen Temperaturen viel belastender für Hunde als für uns Menschen. Wir können nicht annähernd mitfühlen, wie unsere Hunde Hitze erleben.

• Gerade unsere gezüchteten Arbeits- und „Will to please“-Hunde kennen oft keine Grenzen. Im Spiel, Training oder sogar beim normalen Gassi, können sie schnell ihr körperliches Limit überschreiten, wenn ihnen der Mensch keine Ruhepausen einräumt oder zu viel von ihnen verlangt. Fatal ist es, dass wir Menschen überhaupt nicht erkennen können, wann unser Hund seine Belastungsgrenze erreicht hat. Vor allem auch junge Hunde sind besonders gefährdet.
Während der letzten großen Hitzewelle 2015 hat ein 1-jährige Hund sogar den Besuch am Badesee leider nicht überlebt.

• Stress (positiver wie negativer) aktiviert den Körper und führt zu einem zusätzlichen Anstieg der Körpertemperatur. So kann auch ein normaler Erziehungskurs an der Leine den ein oder anderen Hund schnell in einen kritischen Bereich bringen. Auch Mantrailing, Agilty, Apportieren… bei diesen Temperaturen grenzt an Tierquälerei!

• Ein Hundetraining ist bei dieser Hitze nach unserer Ansicht kontraproduktiv. Hund wie Mensch fehlt die Motivation. Mit einem kochenden Schädel lernt es sich schlecht.

Abschließend appellieren wir an den gesunden Menschenverstand! Schützt eure Hund, mutet ihnen nicht zu viel zu und verlangt am besten gar nichts von ihnen. Beschäftigt sie lieber ein bisschen zuhause mit Suchspielen oder bringt ihnen einen neuen Trick bei. Geht früh morgens raus und nutzt die kühleren Stunden des Tages.

Auf den Sinn und Unsinn der Fellschur von verschieden Rassen, deren Fell nicht für die Schur gemacht ist, oder dass kurzschnäuzige Rassen und übergewichtige Hunde noch schneller überhitzen, möchten wir jetzt gar nicht weiter eingehen.

Wir Hundehalter haben die Verantwortung!

Quellenangabe/Zitate:
1) Deutscher Wetterdienst
2) Work for Dogs